Veränderungen der Brust
Gutartige Veränderungen oder Krebsvorstufe?
Eine Veränderung des Brustgewebes kann das Risiko für Brustkrebs erhöhen, weswegen Experten regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen von Ärzten empfohlen werden. Die Veränderungen des Gewebes der Brust kann in verschiedene Formen eingeteilt werden.
Krebsvorstufe – knotige Gewebeveränderung
Eine Veränderung des Brustgewebes zu einem knotigen Geschwulst ist statistisch die häufigste auftretende Veränderung. Der Hormonhaushalt einer Frau unterliegt einer beständigen Schwankung, was zu einer Veränderung der Brüste führen kann. Die häufigste Umbildung tritt in den äußeren Bereichen der Brüste in Höhe der Achselhöhlen auf. Typische Zyklusbeschwerden sind Schmerzen, eine erhöhte Berührungsempfindlichkeit und ein Spannungsgefühl in den Brüsten. Hormone, wobei das Hormon Östrogen ausschlagend ist, führen zu einem Ungleichgewicht des Hormonhaushaltes, was die Entstehung von Veränderungen begünstigt.
Kleine Verkalkungen (Mikrokalk) können ebenfalls zu einer ertastbaren Veränderung führen. Die Drüsenläppchen weisen vergrößerte Stellen auf, die bei einer Verkalkung zu einer Verhärtung des Bindegewebes führt. Diese Veränderungen des Brustgewebes können nachweislich das Brustkrebsrisiko um das 1,5 bis 2 fache erhöhen. Die Größe, Lage, Form und Anordnung einer Verkalkung gibt Experten wichtige Anhaltspunkte und wird mit Hilfe einer Röntgenaufnahme festgestellt. Mikrokalk ist auf einer Röntgenaufnahme als kleine weiße Spritzer oder Pünktchen zu erkennen. Anschließend an einer Mammografie kommt oftmals eine Entnahme des betroffenen Gewebes hinzu, um den Krebsverdacht zu erhärten oder zu entkräften. Mikrokalk ist auf verschiedene Erscheinungsformen und Ursachen zurückzuführen. Gutartige Geschwülste sind oftmals auf Verkalkungen zurückzuführen. Ein Auftreten von Entzündungen des Brustgewebes kann ebenfalls zu einer Kalkbildung führen.
Bekannte Veränderungen des Gewebes
Gutartige Gewebeveränderungen können von Ärzten unterschiedlich bewertet werden. So können Gewebeveränderungen Verdickungen des Gewebes vereint mit kleinen Zysten aufweisen. Die Zystenbildung führt zu einer Ansammlung von Flüssigkeit, die durch die Brustwarze austritt.
Eine andere Art der Veränderung ist eine Vermehrung der Zellen in den Drüsenläppchen und Milchgängen. Diese Veränderung des Brustgewebes heißt proliferative Mastopathie. Bei dieser Veränderung kann es auch zu einer Bildung von Zellen kommen, die sich von der normalen Struktur abweichen.
LN heißt ausgeschrieben lobuläre Neoplasie und bedeutet, dass im Inneren eines Drüsenläppchens zu wenig Zellen sind.
LCIS und CLIS sind ebenfalls Veränderungen die auftreten können und verschiedene Bereiche eine Brust befallen.
Theoretische Erkenntnisse
Ein Großteil der Veränderungen des Brustgewebes, unabhängig ob gut- oder bösartig, kann in beiden Brüsten auftreten. Aus diesem Grund werden bei aufgetretenen Veränderungen grundsätzlich beide Brüste gründlich untersucht. Das Risiko an Brustkrebs zu erkranken steigt mit zunehmendem Alter und wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst. Narbenähnliche Strukturen in der Brust (Eigenveränderung oder durch Operationen bedingt) können nachweislich ebenfalls das Risiko an Brustkrebs zu erkranken erhöhen.
DCIS – duktale Carcinoma in situ
Als echte Vorstufe für Brustkrebs gelten entartete Zellen, die zu der Bildung eines Tumors führen. Die Tumorbildung geht bei einem Großteil der Befunde von den Milchgängen aus. Eine Mammografie und Biopsie sind die effektivsten Vorgehensweisen, um genaue und aussagekräftige Befunde zu erzielen. DCIS bildet sich nur im Bereich der Brust, kann in einzelnen Fällen jedoch auch mehrere Tumore hinweisen. Eine Biopsie ermöglicht nur die Untersuchung eines kleinen Brustausschnittes, was es erschwert eine Abgrenzung zwischen Krebs und der Vorstufe vorzunehmen.
Ausfluss aus der Brust
Ein milchig weißer Ausfluss weißt auf eine Entzündung der Brust oder der Bildung einer Zyste hin und Bedarf einer Untersuchung und medikamentösen Behandlung. Eine Absonderung von blutiger Flüssigkeit hingegen bedarf einer sofortigen Untersuchung und gilt allgemein als Warnzeichen. Blutiger Ausfluss ist auf kleine Zell-Wucherungen (Papillome) in den Milchgängen zurückzuführen. Ein Großteil der auftretenden Zell-Wucherungen sind gutartig, erhöhen jedoch das Risiko einer Brustkrebserkrankung. Eine Mammografie, kombiniert mit dem Einsatz eines Kontrastmittels, ist in diesem Fall die aufschlussreichste Untersuchung.