Risiken einer Bruststraffung
Auch wenn eine Vielzahl verschiedener, unter anderem sehr umfangreicher Untersuchungen, zur Vorsorge stattgefunden haben und eine noch so große Sorgfalt an den Tag gelegt worden ist, kann es während oder auch nach einer Bruststraffung in einzelnen Fällen zu Komplikationen kommen. Die während der durchzuführenden Operation auftretenden normalen Risiken werden im Vorfeld mit der Patientin in einem Aufklärungsgespräch erläutert.
Bildung von Hämatomen oder Nachblutungen
Nach einer erfolgten Bruststraffung kann es zur Bildung von Hämatomen, auch bekannt als Bluterguss oder einer Nachblutung kommen. Eine Infektion an der Wunde kann die Wundheilung wesentlich verzögern.
Störungen der Narbenbildung nach einer Bruststraffung
Sofern die Narben unter Spannung stehen, kann die Bildung von Narben gestört werden. Aus diesen Gründen sollten Sie in den ersten zwei Wochen nach der Operation unbedingt einen Spezial-BH tragen. Dieser wird Ihnen vom Arzt verordnet. Bei einigen Patientinnen kann es passieren, dass während der Operation eine Geschwulst zum Vorschein kommt. Diese kann sich mitunter auch als bösartig herausstellen. Deshalb wird diese Geschwulst von den spezialisierten Fachärzten, die die Bruststraffung vornehmen, entfernt. Über das weitere Vorgehen wird ein erneutes Gespräch mit Ihnen geführt.
Druckschäden an Weichteilen und Nerven
In relativ seltenen Fällen können Druckschäden an den Weichteilen und Nerven entstehen. Diese bilden sich jedoch in den meisten Fällen in der Zeit von einigen Wochen wieder zurück.
Entstehendes Taubheitsgefühl
Durch eine Schädigung der Nerven in der Haut kann bei einigen Patientinnen ein Gefühl der Taubheit wahrgenommen werden. Normalerweise folgt innerhalb weniger Monate wieder die Herstellung der vollständigen Empfindungen der Haut. Es gibt jedoch auch Ausnahmefälle, bei denen es bei diesem Taubheitsgefühl bleibt.
Auftreten von Schwellungen
Im Gebiet der durchgeführten Operation kann es für einen Zeitraum zwischen sechs bis zwölf Monaten zu bestimmten Schwellungen kommen. In einer Vielzahl von Behandlungsfällen erscheint die endgültige Form der Brust meist erst nach zwölf Monaten.
Störungen in der Durchblutung und Wundheilung
Im Grunde sind Störungen der Wundheilung und der Durchblutung ein eher seltenes Phänomen nach einer Bruststraffung. Wenn sie jedoch auftreten, kommt es sehr oft zur Ausbildung von recht breiten Narben. Unter Umständen macht sich daraus ein weiterer Eingriff zur Korrektur notwendig, um optisch ein einwandfreies Resultat erzielen zu können. Verfügt eine Patientin eine Veranlagung hierzu, kann es zu dicken, wulstigen, schmerzhaften und verfärbten Narben kommen. In der Fachsprache wird von Keloid gesprochen. Diese Narben machen einen zusätzlichen Eingriff zwecks Korrektur erforderlich.
Blutgerinnsel (Thromben)
Blutgerinnsel, auch bekannt unter der Bezeichnung Thromben, stellen eine Seltenheit dar. Diese können jedoch zum Verschluss der Blutgefäße führen, die nicht selten eine lebensbedrohliche Form annehmen können. Beispielsweise kann eine Lungenembolie sich daraus entwickeln, die zum Tode führen kann.
Feststellung einer Sensibilität der Brustwarze nach der Bruststraffung
Es kann zu einer erheblichen Beeinträchtigung der Sensibilität der Brustwarze durch die erfolgte Dehnung des Gewebes und der Durchtrennung der Nerven in der Haut bei einer Bruststraffung kommen. Unter Umständen kann dieser Zustand der Sensibilitätsstörung bis zu einem kompletten Jahr andauern. In dieser Zeit kommt es in den meisten Fällen langsam zu einer Verbesserung.
Handelt es sich hierbei um eine gestörte Blutversorgung, kann es aber auch zum kompletten Absterben der Brustwarze kommen. In diesem speziellen Fall ist es notwendig, eine Verpflanzung von dunkel pigmentierter / tätowierter Haut vornehmen zu lassen.
Mögliche Infektionen der Wunde
Treten eventuell Infektionen im Bereich der Wunde auf, kann es zu einer Verzögerung der Heilung der Wunde kommen. Außerdem können sich Abszesse bilden. Abszesse sind Ansammlungen von Eiter. Oder aber es kann zu Nekrosen kommen. Als Nekrosen wird das Absterben von Gewebe in der Medizin bezeichnet.
Beeinträchtigung der Stillfähigkeit
Zu einer Beeinträchtigung der Fähigkeit zu stillen kann es in Abhängigkeit von der jeweiligen Operationsart bei einer Bruststraffung ebenfalls kommen.
Wird eine Kombination aus Bruststraffung und Brustvergrößerung durchgeführt, können weitere Komplikationen auftreten. Im Einzelnen kann es hierbei um eine Kapselfibrose handeln. Bei der Kapselfibrose geht es um die Ausbildung einer zum Teil schmerzhaften, harten bindegewebsartigen Kapsel, die in den meisten Fällen eine Folge der Mammaplastik – einer Brustvergrößerung – ist. In Abhängigkeit von der jeweiligen Ausprägung dieser Kapsel kann oder muss eine Behandlung erfolgen. Im gravierendsten Fall muss sogar das eingesetzte Implantat wieder entfernt werden.
Störungen in der Wundheilung
Von Störungen in der Wundheilung wird gesprochen, wenn es zu einem atypischen respektive verzögerten Ablauf bei der Heilung der Wunde kommt. Störungen in der Wundheilung können von lokalen und systemischen Faktoren abhängig sein. Bei den lokalen wundspezifischen Faktoren kann die Heilung der Wunde enorm beeinträchtigt werden. Eine Vermeidung ihrer Entstehung sowie eine frühzeitig angesetzte Intervention bei ihrem Vorhandensein können zur Erleichterung der Wundheilung beitragen. Die lokal bedingten Störungen in der Wundheilung entstehen beispielsweise durch:
- eine Infektion der Wunde
- Große, schlecht resorbierbare Hämatome
- Mangelnde Ruhigstellung
- Spannung an den Wundrändern
- Verunreinigung der Wunde durch eingedrungene Fremdkörper
- Entstehung von Seromen
- Wunddehiszenz nach einem primären Nahtverschluss.
Des Weiteren können Störungen in der Wundheilung auch durch eine Vielzahl von Grunderkrankungen oder Mangelerscheinung zur Auslösung führen. Hierbei kann es sich beispielsweise um Malnutrition handeln. Weil der erhöhte Bedarf an Nährstoffen des Wundgewebes nicht in ausreichender Menge gedeckt worden ist, kommt es durch den Mangel an Fetten, Kohlenhydraten, Mineralstoffen, Spurenelementen, Proteinen und Vitaminen zu einer schlechten Wundheilung. Besteht ein Mangel an dem wichtigen Vitamin C, führt dies zu einer Störung der Kollagensynthese, Kalzium wird dringend für den Ablauf der Blutgerinnung benötigt. Eine andere Möglichkeit ist die Gewebehypoxie. Hier liegt das Problem in Anämien, Diabetes mellitus und in der venösen Insuffizienz. Bei einer Immundefizienz beeinträchtigen Erkrankungen, wie Tumoren oder chronische Infektionskrankheiten durch ihre Schwächung des Immunsystems die Wundheilung. Weiterhin verantwortlich können auch das Alter und bestimmte Medikamente sein.
Eine Überbelastung im Bereich der Brust führt ebenfalls zu Störungen in der Wundheilung. Deshalb sollte stets auf die Ratschläge des Operateurs geachtet werden.