Schmerzende Brüste – Diagnose von Mastodynie
Eine gründliche Untersuchung ist unerlässlich, um eine korrekte Diagnose stellen zu können. Zu den hilfreichsten Untersuchungen zählen neben dem Abtasten das Röntgen wie auch ein Ultraschall.
Erste Untersuchungen
Der erste Termin bei einem Frauenarzt beinhaltet, um den Patienten und dessen Krankengeschichte besser kennen zu lernen, ein Notieren der Familien- und bisherigen Krankengeschichte. Eine große Bedeutung hat die Frage nach Eierstockkrebs oder Brustkrebs. Weitere wichtige Angaben zur eigenen Person, die der Diagnostik zuträglich sind, sind zum Beispiel durchgemachte Schwangerschaften und deren Verlauf, der Zyklus und damit verbundene Probleme sowie Kinderwünsche. Auch Medikamente, die regelmäßig eingenommen werden müssen, sollten mit angegeben werden.
Neben dem schriftlichen Auflisten der Besonderheiten und Auffälligkeiten erfolgt im Regelfall eine Untersuchung. Ein Abtasten des Busens ermöglicht dem Frauenarzt ein Feststellen der Beschaffenheit und Form. Was neben der Beschaffenheit während des Abtastens im Vordergrund steht, sind mögliche Seitenunterschiede. Das Abtasten der Brüste erfolgt mit einer speziellen Tasttechnik. Das Alter der Patientin ist ausschlaggebend, ob während des Abtastens gestanden, gesessen oder die Arme über dem Kopf gehoben werden müssen. Die Wege der Lymphdrüsen werden an den Achselhöhlen, dem unteren Schlüsselbein und dem Busen selbst begutachtet und abgetastet. Die zweite Hälfte des weiblichen Zyklusses bewirkt ein Anschwellen der Brüste aufgrund einer vermehrten Flüssigkeitsansammlung. Aus diesem Grund ist es ratsam die Brust zu Beginn eines neuen Zyklus nochmals abtasten zu lassen.
Eine zeitnahe Untersuchung, sprich wenn Beschwerden bestehen, kann weitere Aufschlüsse geben. Sehr hilfreich sind während der Schmerzphasen Untersuchungen wie Ultraschall (Mamma-Sonografie) sowie Röntgen (Mammografie). Aufgrund des dichten Brustgewebes kommt bei Frauen unter 40 Jahre hauptsächlich die Ultraschalluntersuchung zum Einsatz.
Absonderungen der Brustwarze
Bei einer milchigen Absonderung (Sekretionen) aus der Brustwarze wird ein Kontrastmittel verabreicht. Das Kontrastmittel macht die Milchgänge „sichtbar“ und erleichtert ein Röntgen des Brustgewebes. Diese Kombination aus Mammografie und Kontrastmittel ist auch bekannt unter der Bezeichnung Galaktografie. Eine Wucherung oder ein dickeres Sekret können dazu führen, dass das Kontrastmittel behindert wird. Das Sekret wird gesammelt und auf Bakterien sowie Zellen untersucht. Erst nach dieser Untersuchung ist ein Arzt in der Lage, passende Medikamente zu verschreiben. Aufgrund der Entzündung und der Untersuchungen „direkt“ an der Brust kann diese Untersuchung als unangenehm bis schmerzhaft bezeichnet werden. Ein spezielles Ultraschallgerät oder ein Endoskop kann eingesetzt werden, um die Milchgänge zu kontrollieren, was aufgrund der notwendigen Geräte nicht von jedem Arzt vorgenommen werden kann.
Biopsie des Brustgewebes
Eine Untersuchung des Brustgewebes (Biopsie) ist bei einigen Symptomen unumgänglich. So sind ertastbare Veränderungen wie zum Beispiel Knoten ein triftiger Grund für eine Gewebeentnahme. Ein kleiner Schnitt (Minimalinvasive) wird gesetzt, um an die auffällige Stelle zu gelangen und Gewebe entnehmen zu können. In selten Fällen wird ein offener (diagnostisch) Eingriff vorgenommen, um eine Biopsie vornehmen zu können. Aufgrund der Belastung für den Körper bei einem größeren Eingriff wird die Minimalinvasive-Variante bevorzugt. Ein auffälliger Befund einer Mammografie oder Sonografie sind aus diesem Grund notwendig, ehe über einen offenen Eingriff nachgedacht wird. Auch der Gesundheitszustand des Patienten kann ein Grund sein, weswegen ein offener Eingriff die einzige Möglichkeit einer Biopsie ist.